„Das Monokel“: Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Am 27. Januar wird der internationale Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus (oder Holocaust-Gedenktag, International Holocaust Memorial Day) begangen. Anlass dafür ist die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau am selben Tag im Jahr 1945 durch die Rote Armee.

1933 übernahm die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) die Macht in Deutschland. Die Nationalsozialisten begannen sofort mit der Umsetzung ihrer politischen Ziele und errichteten eine Diktatur. Mithilfe von antisemitischer Propaganda wurde es möglich, Gesetze zu verabschieden, welche die Menschenrechte der jüdischen Minderheit und weiterer Gruppen außer Kraft setzten. Eine Mehrheit der Deutschen unterstützte die Diskriminierung, die zunehmend in staatlichen Terror und Massenmord überging.

Das NS-Regime hatte die Jüdinnen und Juden zu „Todfeinden der deutschen Rasse“ erklärt. Zufolge dieser Ideologie ließe sich die Menschheit in „Rassen“ einteilen, in der einige den anderen überlegen seien. Die Nazis sahen die Juden als eine Bedrohung an, die bekämpft werden müsse. Sie sprachen verharmlosend von der „Endlösung der Judenfrage“.

Als „Holocaust“ bezeichnet man die Verfolgung, Ghettoisierung* und insbesondere die Massenvernichtung der Juden in Deutschland und Europa. Alternativ hat sich auch das hebräische Wort „Shoah“ etabliert, was „Katastrophe“ bedeutet.

Zu vergessen sind aber auch nicht die weiteren Opfer im von Deutschland während des Zweiten Weltkriegs besetzten Europa. Auch bis zu 500.000 Angehörige der ethnischen Minderheiten Sinti und Roma wurden durch das NS-Regime verfolgt und in polnische Konzentrationslager deportiert, da sie als „minderwertige Rassen“ und „Zigeuner“ mit kriminellen Gewohnheiten galten. Für den Genozid an den Sinti und Roma wird der Begriff „Porajmos“ gebraucht – hierfür wird auch noch ein eigener Gedenktag am 2. August begangen. Noch heute verlangen sie Anerkennung für die erlittene Gewalt und Kompensation für ihren geplünderten Besitz, da diskriminierende Rechtsvorschriften auch nach dem Zweiten Weltkrieg in Kraft blieben: ein Gerichtsurteil aus den 1950er Jahren in Deutschland nannte die Sinti und Roma „eine Landpest in westlichen zivilisierten Nationen“. Dies zeigt auch, dass in Westdeutschland nach dem Krieg viele ehemalige Nationalsozialisten in führenden Positionen der Verwaltung geduldet wurden. Erst im Mai 2015 hat sich der deutsche Bundesgerichtshof endgültig von diesen Urteilen distanziert.

Weitere Opfer waren ca. 3,3 Millionen sowjetische Soldaten, die im Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion getötet wurden. Auch Polen und Polinnen galten als „slawische Untermenschen“ und wurden während der brutalen Besetzung Polens getötet oder inhaftiert.

Geistig und/oder körperlich behinderte Menschen galten als „genetisch defekt“ und somit als eine für die deutsche „Rasse“ biologische Bedrohung, da sie auch als eine finanzielle Belastung für den Deutschen Staat angesehen wurden. Über 250.000 Menschen wurden deswegen in Vernichtungslagern ermordet oder sterilisiert.

Weitere Opfergruppen waren Homosexuelle, sogenannte „Asoziale“* und religiöse Minderheiten wie die Zeugen Jehovas, die ebenfalls in Konzentrationslager deportiert wurden.

Eins der Ziele für die Einführung des internationalen Holocaust-Gedenktag ist es, Menschen über die entsetzliche Seite der Geschichte Europas zu informieren und die Opfer zu ehren. Hoffentlich hilft euch dieser Artikel, eine bessere Vorstellung davon zu erhalten, wer unter der nationalsozialistischen Herrschaft litt.

 

*Worterklärungen:

Die Ghettoisierung: abgesonderte Wohnbezirke, die jüdische von nicht-jüdischen Menschen trennen sollten; die Lebensbedingungen waren entsetzlich.

„Asoziale“: Menschen, die nicht der sozialen „Norm“ entsprachen

 

Quellen:

https://lordslibrary.parliament.uk/international-holocaust-memorial-day-2023/

https://www.hmd.org.uk/what-is-holocaust-memorial-day/this-years-theme/

https://www.hmd.org.uk/news/roma-communitys-long-battle-public-recognition/

https://encyclopedia.ushmm.org/content/de/article/mosaic-of-victims-an-overview

https://encyclopedia.ushmm.org/content/de/article/ghettoshttps://www.planet-wissen.de/kultur/voelker/sinti_und_roma_in_deutschland/index.html

https://www.tagesschau.de/inland/faq-sinti-roma-101.html

https://www.hanisauland.de/wissen/kalender-allgemein/kalender/holocaust-gedenktag.html

 


Zweite Runde: 34. Internationale BiologieOlympiade 2023

Zweite Runde zur Auswahl der deutschen Mannschaft für die 34. Internationale BiologieOlympiade 2023 in Dubai

Unsere Schülerin Malou aus dem 12. Jahrgang hat an der zweiten Runde zur Auswahl der deutschen Mannschaft für die 34. Internationale BiologieOlympiade 2023 in Dubai teilgenommen.

Wir sind sehr stolz auf unsere biologisch interessierte und talentierte Schülerin!

Der Geschäftsführer der Internationalen BiologieOlympiade Deutschland, Herr Dr. Burkhard Schroeter, empfiehl der DSL in seinem Schreiben: „Bleiben Sie der Förderung am Fach Biologie besonders interessierter und begabter Schülerinnen und Schüler auch weiterhin treu.“

 

 

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American Drama Group: „Animal Farm“

Letzte Woche hatten wir Besuch von der American Drama Group, die in unserer Aula das Stück „Animal Farm“ von George Orwell in englischer Originalsprache aufgeführt hat.

„Animal Farm“, die berühmte politische Fabel, regte Schüler*innen und Lehrer*innen des Gymnasiums zum Denken an. Die fünf Schauspieler lieferten uns mit ihrer Darstellkunst Unterhaltung voller Humor und Tragik, indem sie die fast schon legendären Protagonisten verkörperten: Boxer, das heroische Pferd, Napoleon, das intrigante Schwein, und eine Schar von Hunden, Schafen und Schweinen, die unter dem Motto „Alle Tiere sind gleich, aber manche Tiere sind gleicher als andere“ auf der Farm der Tiere leben.


„Jugend musiziert“ 2023

Danke an die großartigen Talente, die uns mit ihren Darbietungen beim diesjährigen Wettbewerb „Jugend musiziert“ verzaubert und damit wohlverdient Preise gewonnen haben. Zwei der Teilnehmer*innen dürfen nach Las Palmas de Gran Canaria reisen, wo die nächste Phase des Wettbewerbs stattfinden wird – einer davon ist der Schlagzeuger João Antunes.

 


Der „Portugiesisch“-Tag (am 8. Februar)

Der „Portugiesisch-Tag“ ist eine Aktivität, die seit einigen Jahren von Lehrer*innen und Schüler*innen der Fächer Portugiesisch als Muttersprache (PaM) sowie Portugiesisch als Fremdsprache (PaF) organisiert wird. An diesem Tag wollen wir feiern und unsere Sprache und Kultur bekannt machen, indem wir uns an portugiesischer Kunst, Volksweisheiten und Gastronomie erfreuen.

In diesem Jahr findet der „Portugiesisch-Tag“ am 8. Februar statt und es sind mehrere Aktivitäten geplant, an denen alle portugiesischen Klassen teilnehmen und bei denen Literatur, Theater, Musik, Museen und unsere Gastronomie nicht fehlen dürfen. Neben den verschiedenen kulturellen Aktivitäten wie dem Lesewettbewerb, dem Theater- und Kinobesuch in der Schule und dem Besuch des Fado-Museums werden in unserer Kantine und Cafeteria eine Reihe von typisch portugiesischen Köstlichkeiten angeboten.

Wir hoffen, dass dieser Tag allen Freude bereitet und dass wir am Ende alle sagen können, dass wir ein wenig mehr über eine der meistgesprochenen Sprachen der Welt gelernt haben.

 


Deutsch-Französische Kunstwerkstatt feat. Antoine Sarnago

Heute fand an der DSL in Kooperation mit dem Lycée Français eine Veranstaltung zur Feier des Deutsch-Französischen-Tages im Rahmen des 60. Jahrestages des Élysée-Vertrags statt. Zu diesem ganz besonderen Anlass gab es für die Schüler*innen der Jahrgangsstufe 11 beider Schulen eine Deutsch-Französische Kunstwerkstatt, geleitet vom luso-französischen Künstler Antoine Sarnago.

 


„Das Monokel“: Die brasilianischen Wahlen- Ein korrupter Präsident?

Vorletzte Woche kam es zu beängstigenden Szenen im brasilianischen Regierungsviertel in Brasília, als Anhänger des abgewählten Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro dort in Gebäude eindrangen und für massive Zerstörung sorgten.

Doch welche politischen Konflikte stehen dahinter? In welcher politischen Lage befindet sich Brasilien?

 

Am 30.Oktober 2022 wurde der Vertreter der linken Arbeiterpartei, Lula Inácio da Silva, in der zweiten Runde der brasilianischen Präsidentschaftswahlen knapp gewählt. Zwischen ihm und dem konservativen rechtsorientierten Jair Bolsonaro gab es nur 1,6 Prozent Punkte Unterschied. Es stellt sich die Frage, warum jemand, der aufgrund von Korruptionsvorwürfen im Gefängnis war, noch einmal von der brasilianischen Wählerschaft ausgesucht wurde, um das Land durch turbulente Zeiten zu führen.

Lula, wie er von seinen Unterstützern genannt wird, begann seine politische Karriere als Gewerkschaftsmitglied in den 80ern in einer Stahlfabrik. Er führte Massenproteste während der militärischen Diktatur an und kämpfte somit für das Recht auf Demokratie.

2002 wurde er nach drei gescheiterten Versuchen zum ersten Mal zum Präsidenten Brasiliens gewählt. Seine Zeit im Amt war geprägt von seinen sozialistischen Reformen, wie zum Beispiel die „Bolsa Família“ welche ein Programm war, das armen Haushalten die Möglichkeit gab, staatliche Hilfsgelder zu bekommen. Die Bedingung für diese Hilfsgelder war, dass die Kinder in der Schule blieben und sie zum Impfen angemeldet wurden.

Die „Bolsa Família“ war einer der Gründe, warum Lulas Zustimmungsrate während seiner Amtszeit über 60 Prozent lag und das Bruttoinlandsprodukt vorherige Rekorde brach. Ein wahrer politischer Erfolg, der dazu führte, dass er von Barack Obama als der beliebteste Politiker der Welt beschrieben wurde.

Die Schattenseiten seiner Amtszeit waren allerdings die vermehrten Korruptionsvorwürfe gegen ihn und seine Parteimitglieder.

Im Jahr 2014 ergab eine staatliche Ermittlung, dass Mitglieder der Arbeiterpartei Bestechungsgelder der Öl- Firma „Petrobras“ angenommen hatten. Es gab Verfahren gegen mehrere bekannten Politiker, darunter auch der ehemalige Präsident Lula da Silva. Er wurde 2017 zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt, behielt aber dennoch seine Beliebtheit und löste sogar Protest-Aktionen für seine Freilassung aus.

Lula ist und bleibt einer der umstrittensten, aber auch populärsten und zielstrebigsten Politiker und man kann nur hoffen, dass er von seinen vergangenen Fehlern gelernt hat und während seiner neuen Amtszeit weitere soziale Reformen vornehmen wird.

 

von Cleo Tartin

 


Schulinterner Vorlesewettbewerb am 14. Feburar

„Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie.“ (James Daniel)

Der diesjährige Schulentscheid im Vorlesewettbewerb der Klassen 4-7 findet am Dienstag, den 14. Februar, in der Bibliothek statt. Schüler*innen aller Deutschgruppen lesen vor einer Jury aus ihnen bekannten und unbekannten Büchern vor. Wer schafft es, die Zuhörer am besten zu fesseln? Wer liest am deutlichsten und möglichst fehlerfrei? Die Jury muss sich entscheiden.

Die Sieger*innen werden im April am nationalen Wettbewerb in Lissabon teilnehmen und gegen Konkurrenz aus Porto und von der Algarve antreten.“


„Das Monokel“: Der Deutsch-Französische Tag am 20. Januar

Wie üblich findet auch in diesem Jahr der Deutsch-Französische Tag statt, der von der Französisch-Fachschaft organisiert wird und für die 11. Klassen gedacht ist.

Das Ziel dieser Veranstaltung ist es, die Beziehung zwischen der Deutschen und der Französischen Schule (Lycée français Charles Lepierre) zu stärken und Freundschaften zwischen Schüler*innen zu pflegen. Die französischen Schüler*innen besuchen an ihrer Schule einen Deutsch-Kurs als Fremdsprache genauso wie die deutschen Schüler*innen einen Französisch-Kurs belegen.

Der Deutsch-Französische Tag wird um 8 Uhr 45 mit einem traditionellen deutschen Frühstück beginnen, welches natürlich Brezeln enthalten wird. Anschließend werden zuvor festgelegte Gruppen den französischen Besucher*innen das Schulgelände zeigen und gemeinsam ein künstlerisches Atelier besuchen. Das Thema des Ateliers wird zusammenhängen mit im Unterricht besprochenen Themen, wie zum Beispiel Immigration und kultureller Diversität.

Das Ziel dieses Projekts wird es sein, eines dieser Themen zu verbildlichen und visuell darzustellen, sodass am Ende eine Collage von Bildern verschiedenster Personen, die immigriert sind, entsteht.

Im Anschluss an diese künstlerische Zwischeneinheit wird zusammen zu Mittag gegessen. Später werden die Ergebnisse in großer Runde in der Aula besprochen.

Somit wird der Deutsch-Französische Tag zu einem Ende kommen und hoffentlich allen etwas beigebracht haben, sodass wir uns in der Zukunft auf mehr Veranstaltung wie diese freuen können.


Veranstaltung mit Menschenrechtlerin Dr. Tenile Mascolo Gil

Am 17. Januar 2023 findet um 13:30 Uhr an unserer Schule eine Videokonferenz für die SuS des Französischkurses 2, Jahrgangsstufe 11, mit Frau Dr. Tenile Mascolo Gil statt.

Frau Dr. Gil ist Lehrbeauftragte im Fachbereich Politikwissenschaft an der Universität Straßburg und unterrichtet im Masterstudiengang „Europäische und Internationale Studien“ Asylpolitik und Grenzkontrollen. Sie hat ihren Doktortitel in Öffentlichem Recht an der Universität Straßburg und in Menschenrechten an der Staatlichen Universität São Paulo (USP) erworben.

Diese Veranstaltung wird auf Französisch stattfinden.

Interessierte SuS und KuK melden sich bitte gerne bei Dr. Gabriela Antunes (gabriela.antunes@dslissabon.com)


Auszeichnungen