In loser Reihenfolge stellen wir AGs an der DSL vor. Diesmal haben wir die AG „Mindfulness & Inner Empowerment“ an der Grundschule besucht.
Ein neues Angebot an der Grundschule ist in diesem Schuljahr die AG „Mindfulness & Inner Empowerment“. Ziel der AG ist, dass die Kinder nach und nach den Schlüssel zu innerem Gleichgewicht, Glückseligkeit, in sich erfüllt sein, sowie Gelassenheit und Entspannung in ihren Händen halten.
Die Vermittlung von Soft Skills und die Ausbildung selbständiger, selbstbewusster und mit sich selbst zufriedener junger Erwachsener ist sehr wichtig. Ein unerlässliches Thema ist heutzutage – in einer sich immer schneller drehenden und digitaler werdenden Welt – mehr denn je für Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche gleichermaßen Achtsamkeit sowie die Erforschung des eigenen Selbst.
Die ehemalige Erzieherin Christina Wennmacher zeigt den Kindern mithilfe von Kreativität, Malen, Gestalten, Tanz- und Körperausdruck sowie Kindermeditationen, achtsam mit sich selbst und anderen umgehen zu können. Wir haben zusammen mit den 2.- bis 4.-Klässler*innen an einer AG-Stunde teilgenommen, um hier darüber zu berichten.
Die Kursleiterin Christina Wennmacher holt jedes Kind am Anfang der Stunde in zugewandter Weise und mit Einfühlungsvermögen genau dort ab, wo es sich am Ende des Unterrichtstages emotional gerade befindet.
Im Sitzkreis auf dem Teppich begrüßen sich die Kinder stets erst einmal auf genau die Art, wie sie es sich wünschen. Entweder mit klassischem Hallo-Sagen, einer Umarmung oder auch ganz kreativ mit einer Fuß-an-Fuß- oder Po-an-Po-Begrüßung, welche ganz besonders beliebt ist. Anschließend erzählt jedes Kind reihum, wie es sich gerade fühlt und Christina hilft den Kindern, ihre Gefühle besser zu benennen und einzuordnen und sucht gemeinsam nach Lösungsansätzen für evtl. Probleme des Schulalltags. Gibt ein Kind z. B. an, sich heute „schlecht“ zu fühlen, fragt die Kursleiterin ganz genau nach: „Fühlst du dich vielleicht traurig, oder etwa wütend…?“ Und: „Was meinst du, könnte dir helfen?“
Neben der Begrüßung im Sitzkreis ist ein wiederkehrendes Element die Arbeit mit den Erfolgs- bzw. Glücksbüchern der Kinder. Jeder Schüler und jede Schülerin hat ein persönliches, liebevoll gestaltetes kleines Notizbüchlein, in das in jeder Stunde die Frage des Tages sowie die eigenen Antworten dazu notiert werden. Die Frage diesmal: „Wen liebe ich und wer liebt mich?“ Neben Mama und Papa, Oma und Opa, weiteren Familienmitgliedern, Freunden und Haustieren nennt eines der Kinder auch „mich selbst“ – die Kinder scheinen die AG-Inhalte bereits verinnerlicht zu haben. Selbstliebe als Schlüssel zur Fähigkeit, andere Menschen lieben zu können, wird von den Kindern ganz selbstverständlich akzeptiert.
Ein Langzeit-Projekt der AG sind u.a. die Ganzkörperbilder, die die Kinder von sich selbst erstellen. Hierbei malen und schreiben sie auf, über welche Stärken sie verfügen, wie sie sich idealerweise fühlen und welche Gedanken sie denken möchten.
Abgeschlossen wird die heutige Stunde mit einer Entspannungs-Pizzamassage, während der Christina den Kindern von einer Traumreise erzählt. Bei dieser Kindermeditation kommen alle vollkommen zur Ruhe und reisen gedanklich an einen wunderschönen Ort, wo sie einem magischen Tier des Waldes begegnen. Diesem Tier können sie in ihrer Vorstellung ihren Herzenswunsch anvertrauen. „Das Tier nimmt deinen Wunsch dankend an, auf dass er sich erfüllt. Und auch du bist nun dafür verantwortlich, dass sich dein Wunsch erfüllt“, schließt Christina und spricht damit die Selbstwirksamkeit der Kinder an. Die Kinder massieren sich gegenseitig in Zweiergruppen, wobei Christina immer mal wieder Vorschläge macht, wie die Kinder die Massage ausführen können. Auch ist ihr wichtig zu betonen, dass jedes massierte Kind dem anderen sagen soll, wenn ihm etwas nicht gefällt oder wenn es an einer bestimmten Stelle nicht berührt werden will.
Während der AG – sowie auch im Alltag der Grundschule – lernen die Kinder auf spielerische Weise ihre eigenen Stärken, Vorlieben und Grenzen kennen und üben außerdem, ihre eigenen Grenzen zu setzen und zu verteidigen.