Vorlesewettbewerb an der Deutschen Schule zu Porto

Herzlichen Glückwunsch! Wir sind sehr stolz auf die Schüler*innendelegation, die wir diese Woche zur nationalen Ausscheidung des Vorlesewettbewerbs zur Deutschen Schule zu Porto geschickt haben und die hervorragende Ergebnisse erzielt hat: einen ersten Platz für Mia Sthamer und drei zweite Plätze in verschiedenen Kategorien für Beatriz Veiga, Sara Aguiar und Ana Francisca Cortes.


DSL OKTOBERFEST – Samstag 15.10.22 | 12:00 – 16:00 

Tragen Sie sich diesen Termin im Kalender ein, laden Sie Ihre Freunde, Familienangehörige und Nachbarn ein: Am 15. Oktobervon 12:00 bis 16:00 Uhr, treffen wir uns in der Schule zum ersten Oktoberfest der Deutschen Schule Lissabon, mit typisch deutschen Spezialitäten und Aktivitäten für jedes Alter.
Der Eintritt ist frei und offen für alle – wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Begrüßung der Erstklässler in Estoril

Am 5.9.2022 haben wir mit einer kleinen Feier unsere neuen Erstklässler begrüßt. Sie waren schon ganz gespannt darauf, ihre neue Klassenlehrerin endlich in natura zu sehen und mit ihr die erste gemeinsame Schulstunde zu verbringen.

Unsere Großen haben für das Programm gesorgt. Es wurde viel gesungen, eine Rede gehalten und die Klassen 2 und 3 haben das Gedicht von Friedl Hofbauer „Wenn ein Löwe in die Schule geht“ vorgetragen.

Auf lustige Weise haben die Schulanfänger erfahren, was in der Schule gelehrt und gelernt wird.

Da Schule mehr sein muss als das Vermitteln von Wissen und Fertigkeiten und auch zum Lebensraum für Kinder werden soll, haben die neuen, engagierten Eltern der 1E zu einem Begrüßungsfest eingeladen.

So ließen wir dann am Freitagnachmittag die Woche entspannt ausklingen und unsere Erstklässler waren der musikalische Höhepunkt des Abends, kräftig unterstützt von ihrer Klassenlehrerin Frau Hagedorn.

Wir wünschen einen schwungvollen Start ins neue Schuljahr als Schulgemeinde!

 


Projekt zur Erdbebenertüchtigung und Ausbau der DSL hat begonnen

In den Sommerferien haben wir den Startschuss für das Bauprojekt zur Erdbebenertüchtigung und zum Ausbau der DSL (weitere Informationen) gegeben, worüber wir mehr als glücklich sind. Dieses Projekt, welches zu 96 % von Deutschland finanziert wird, ermöglicht der Schule eine erhebliche Vergrößerung der Nutzfläche für die Schüler*innen und eine Verbesserung des Gebäudebestandes.

Während der Ferien wurde das alte Gebäude C abgerissen, nachdem alle wiederverwendbaren Elemente demontiert und aufbewahrt wurden. Die Container, die die Klassenräume in diesem Gebäude während der Bauarbeiten ersetzen, wurden ebenfalls in den Sommerferien auf dem Schulhof aufgestellt.

Es soll ein neues Gebäude C entstehen mit acht Klassenzimmern, zwei Laboren mit Vorbereitungsraum, Büros, einem Sitzungssaal, dem lang ersehnten Schülergemeinschaftsraum und dem neuen Raum für die Schülervertretung, die sich auf drei Etagen verteilen. Dies stellt eine Erhöhung von fünf Klassenräumen im Vergleich zur derzeitigen Kapazität dar.

Der für das Projekt verantwortliche Architekt ist der Architekt João Luis Carrilho da Graça (auf dem Foto bei einem Besuch in der Schule im Rahmen der Überwachung des Bauprojekts).

 

Außerdem werden ab Januar die Arbeiten zur Erdbebenertüchtigung des Gebäudes V, in dem die Schulleitung, das Sekretariat, das Lehrerzimmer und die Verwaltung untergebracht sind, beginnen.

Im Falle der Genehmigung der zweiten Bau-Phase kann der Bau der Multifunktionssportanlage und die Erdbebenertüchtigung von Gebäude B ebenfalls in diesem Schuljahr beginnen.

Dieses Projekt wird unser Schulleben voraussichtlich in den nächsten zwei Jahren begleiten. Selbstverständlich wurden alle Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit unserer Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten und die Auswirkungen der Bauarbeiten auf den Schulalltag so gering wie möglich zu halten.

Weitere Informationen zum Bauprojekt und zu diesen Maßnahmen können in unseren FAQs eingesehen werden.

 

 


iPad-Projekttage

Am Donnerstag und Freitag bekamen die Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen ihre iPads, mit denen sie ab diesem Schuljahr im Unterricht arbeiten werden. Auf der Agenda des Projekttages standen die Ausgabe und Konfiguration des iPads, das Kennenlernen der Grundfunktionen, die Nutzung der App GoodNotes im Schulalltag sowie Themen des Jugendmedienschutzes. Durchgeführt wurden diese Projekttage von unseren Digital-Coaches sowie Schülerinnen und Schülern der SV. Wir freuen uns über die Begeisterung, mit der unsere Schülerinnen und Schüler dieses neue Arbeitstool empfangen haben, und auf all die Möglichkeiten, die uns nun zur Verfügung stehen, den Unterricht auch digital zu bereichern.

 


Empfang des ersten und des fünften Jahrgangs

Am Montag haben wir unsere neuen Erstklässler*innen feierlich in der Schule willkommen geheißen! Natürlich hatten alle ihre traditionellen Schultüten, gefüllt mit wundervollen Überraschungen, sowie ihre Familien mit dabei. Zur Einstimmung auf das Lernen und die nun anbrechende Schulzeit hatten Schüler*innen des dritten Jahrgangs ein Musical einstudiert und an diesem Morgen nach den feierlichen Worten der stellvertretenden Grundschulleiterin präsentiert.

Eines nach dem anderen wurde jedes Kind aufgerufen und auf der Bühne den jeweiligen Klassenlehrerinnen und Erzieherinnen zugeordnet, die sie nun durch ihre ersten Schuljahre begleiten werden. Nach der Willkommensfeier in der Aula ging es für alle für ein erstes Kennenlernen in die neuen Klassenzimmer der Grundschule. Die Aufregung war groß!

Es war sehr schön, nach den Einschränkungen der Pandemie endlich wieder Kinder, Eltern und Angehörige zu diesem ganz besonderen Ereignis zusammen in der Schule zu haben.

Und auch für die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5-S, die zuvor erfolgreich den Deutsch-Vorbereitungskurs absolviert hatten, war am Freitag der erste Schultag an der DSL. Neben einem feierlichen Begrüßungsprogramm in der Aula wurde das traditionelle Pflanzen eines Baumes gemeinsam begangen. An die junge Eiche hefteten die Schüler*innen ihre Wünsche für ihr erstes Schuljahr an der Deutschen Schule Lissabon. Wir hoffen sehr, dass all ihre Wünsche in Erfüllung gehen und ihr Schulweg von Erfolg und Glück gesegnet sein wird.

 


Ferienprogramm in den Sommerferien

Die Kinder des Kindergartens und der Grundschule der DSL, die in den ersten beiden Wochen der Sommerferien bei unserem Ferienprogramm in Lissabon und in Estoril mit dabei waren, hatten einen Riesenspaß! Von Wasserspielen und Taekwondo über Hip-Hop bis hin zu Kino, Basteln und Freizeitpark sowie vielem, vielem mehr, war für jeden Geschmack etwas dabei.

Wir freuen uns jetzt schon auf das Programm in den Herbstferien!

 


Schöne Ferien! – Elternbrief der Schulleiterin

Liebe Schulgemeinschaft,

heute geht ein weiteres Schuljahr zu Ende, ein sehr intensives und abwechslungsreiches Jahr. Es ist so viel an unserer Schule passiert, dass man es kaum glauben kann. Wer mag, kann im Jahrbuch einen Eindruck davon bekommen. Die digitale Version des Jahrbuchs schicken wir Ihnen in den kommenden Tagen zu.

Zu Beginn des Schuljahres, noch unter dem Joch der Pandemie, wagten wir kaum, von all dem zu träumen, was jetzt wieder möglich ist: Die Rückkehr zu den persönlichen Kontakten zwischen Lehrenden und Lernenden, die Veranstaltung von Festen und kulturellen Begegnungen in der Schule, die Organisation von Klassenfahrten und Ausflügen. Wir hatten viel nachzuholen und blicken allein seit April auf insgesamt über 80 solcher Aktivitäten.
Jetzt, wo uns bewusst ist, dass wir nichts für selbstverständlich erachten können, schätzen wir besonders diese Momente und empfinden die Möglichkeiten, die die Schule zu bieten hat, als besonderes Privileg.
Ich möchte ein herzliches Dankeschön an alle aussprechen, die im Großen wie im Kleinen zu dieser Wiederbelebung des Schullebens beigetragen haben.

Das Jahr war leider auch durch den Krieg in der Ukraine geprägt. Die Schulgemeinschaft kam zusammen, um die neuen Schülerinnen und Schüler der Deutschen Schule Kiew willkommen zu heißen und sich hinsichtlich dieses Konflikts solidarisch zu zeigen. Es fanden symbolische Aktionen für den Frieden in allen Abteilungen der Schule statt, Spenden wurden gesammelt, es fand eine Debatte mit dem Schulleiter der DS Kiew und Experten zur Klärung der Fragen unserer Schülerinnen und Schüler statt, ein Spendenlauf und ein Benefiz-Konzert, das für alle beeindruckend war. Für die Solidarität auch von Seiten der Eltern möchte ich mich herzlich bedanken. Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir im Rahmen unserer Projekte schon 16.884 Euro gesammelt. Das Geld kommt den Organisationen „Lisbon Projekt“, der DS Kiew und dem Willkommensfond für Schülerinnen und Schüler der DS Kiew zugute.

Einen riesigen Schritt in die Richtung digitaler Transformation haben wir mit dem Abschluss unseres Implementierungsplans für die Digitalisierung der Schule gemacht. Dieser Entwicklungsschwerpunkt ermöglicht uns ein zeitgemäßes Bildungsangebot, das den Lehrkräften und den Lerngruppen eine breite Palette an neuen Möglichkeiten an die Hand gibt. Wir freuen uns, dass wir an unserer Schule mit diesen Mitteln eine Bandbreite an zukunftsorientierten Kompetenzen bedienen und den individualisierten Lernprozess unterstützen können.
Wir freuen uns sehr auf die schrittweise Umsetzung unserer Maßnahmen.

Neben der Digitalisierung wird das nächste Schuljahr durch den Beginn von Bauarbeiten an der Schule und dem Bau eines neuen Klassenzimmer-Blocks geprägt sein, sodass einige Unterrichtsfächer im nächsten Schuljahr in Containern stattfinden werden. Selbstverständlich sind die Container klimatisiert und haben Zugang zu denselben Bildungsressourcen wie die Klassenzimmer der Schule, einschließlich Smartboards. Trotz der erheblichen Einschränkungen, die die Arbeiten für den Schulalltag mit sich bringen werden, sind wir mit dem Beginn der Arbeiten sehr zufrieden und sind der Ansicht, dass dieses Projekt, das zu 96 % von Deutschland finanziert wird, eine große Chance für die Schule darstellt, da es eine erhebliche Vergrößerung der Nutzfläche für die Schüler*innen und eine Verbesserung des Gebäudebestandes mit sich bringt.
Anfang nächsten Jahres werden Sie zu einer Informationsveranstaltung eingeladen und erfahren dort alles über den Zeitplan und die Planung der Bauarbeiten. Bis dahin können Sie den Fortschritt der Arbeiten ab August in den sozialen Netzwerken der Schule und auf Weduc verfolgen.

Um all diese herausfordernden Themen gut zu meistern, bedarf es eines starken Teams. Der Start unserer beiden Kindergartenleiterinnen Frau Nakhjiri und Frau Allnoch, die Einstellung unserer Leiterin des Psychosozialen Teams, Frau Bücking, und unserer HR-Leiterin, Frau Wolff, hat uns daher sehr gefreut. Auch Frau Rottinger, die bis zur Einstellung unseres neuen Grundschulleiters die Stellung hält und Herrn Agus, der in Vertretung die Leitung der Sek 1 übernommen hat, kann ich nicht genug danken. Es freut mich sehr, dass Sie all diesen Kolleginnen und Kollegen mit so viel Vertrauen und Unterstützungsbereitschaft begegnen!

Abschließend möchte ich mich bei Ihnen allen für Ihre Mitarbeit, Ihr Engagement und Ihre Teilnahme am Schulleben bedanken. Wir wissen, dass nicht immer alles glatt läuft, und wir nehmen Ihr Feedback sehr ernst – die Ergebnisse der diesjährigen Umfrage zur Elternzufriedenheit können Sie unter diesem Link einsehen. Sie sind wichtig für unsere Arbeit am Leitbild und an der strategischen Ausrichtung der Schule.

Wir sind sicher, dass nur durch die Zusammenarbeit aller am Schulleben Beteiligten alle zukünftigen Herausforderungen zu meistern sind. Nur gemeinsam erreichen wir das Ziel, eine Schule zu sein, die Schüler und Schülerinnen für ihre Entwicklung die bestmöglichen Bedingungen bietet, mit der sich die Schulgemeinschaft innig verbunden fühlt und auf die jeder stolz sein kann.

Ich wünsche Ihnen allen einen schönen Urlaub und freue mich darauf, Sie im September wiederzusehen!

 

Teresa Salgueiro Lenze

Schulleiterin der Deutschen Schule Lissabon


Workshop zur Suchtprävention mit dem 8. Jahrgang

Welchen Einfluss hat Passivrauchen auf unsere Gesundheit? Wieso vertragen Männer mehr Alkohol als Frauen? Wie verändern sich unsere Wahrnehmung und Reaktionsfähigkeit bei einem Promillewert von 1,5?

Am 27. Juli nahmen die 8. Klassen an einem Suchtpräventionsworkshop am Gymnasium der DSL teil. In Kleingruppen lernten sie vielfältige Aspekte zu Tabak und Rauchen sowie zum Alkoholkonsum kennen. Die Suchtprävention hat das Ziel, junge Menschen über Risiken und Gefahren von legalen und illegalen Substanzen aufzuklären und sie für einen verantwortungsbewussten Konsum zu sensibilisieren.

Der Workshop wurde von Heike Mennenga, Sozialpädagogin am Gymnasium, organisiert und durch Unterstützung der Praktikantinnen Lea Stuke, Freia Scheelje und Charlotte Hafke durchgeführt. Es kamen Materialien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zum Einsatz.

Insbesondere die Effekte des Passivrauchens sowie das simulierte Betrunkensein durch die Rauschbrillen stießen auf großes Interesse seitens der Jugendlichen.

Weitere Informationen zur Suchtprävention und Hilfsangebote findet man hier.

 


„Das Monokel“: Bericht zur Gesprächsrunde zum Ukraine Konflikt

Rund sechs Wochen nach dem Überfall Russlands fand am 7. April 2022 in der Aula eine Gesprächsrunde zum Krieg in der Ukraine statt. Im Vorfeld konnten alle Schüler*innen ihre Fragen rund um den Konflikt einsenden, diese wurden dann von der Schüler*innenvertretung, der Politik AG und der Schulzeitung AG gesammelt und als Katalog vorbereitet, um sie schließlich den geladenen Gästen zu stellen.

Erster Experte war Herr Gerald Miebs, Schulleiter der Deutschen Schule Kiew, desweiteren Herr Dr. Andreas Ludwig vom Lehrstuhl Politikwissenshaften der KU Eichstätt-Ingolstadt sowie David Matei, Jugendoffizier der Bundeswehr. Einleitende Grußworte sprach Frau Gerhild Steinhauer von der Deutschen Botschaft Lissabon. So wurde ein breites Spektrum an Perspektiven auf den Krieg auf alle Smartboards in den Klassenräumen übertragen.

 

Nach der Vorstellung der Gäste begann die Fragerunde mit Fragen von Schüler*innenn. Das erste Fragenbündel ging an den Schulleiter der Deutschen Schule Kiew, Herrn Miebs.

Er befand sich nicht mehr in Kiew, sondern in Berlin. Zu Kriegsbeginn waren Winter- bzw. Karnevalsferien, sodass sich der Schulleiter gerade in Kairo im Urlaub befand. Von dort aus wurde er direkt nach Berlin gebracht, während er alles, was er besitzt, in Kiew lassen musste.

Glücklicherweise waren auch viele Schüler*innen im Urlaub und konnten sich somit gleich in Sicherheit bringen, während viele, die sich noch in Kiew bzw. in der Ukraine befanden, gleich zu flüchten versuchten. Oft flohen die Familien mit Bussen an die Grenzen, wo sie stunden- oder tagelang warten mussten, um das Land zu verlassen. Herr Miebs sprach von „schlimmen Situationen“.

Außerdem erfuhr man, dass es für ein paar 18-jährige Schüler Schwierigkeiten gab, aus dem Land zu fliehen, da volljährige Männer zum Bekämpfen der russischen Armee verpflichtet sind. Zum Glück konnten sie das Land doch noch verlassen, mit den Argumenten, dass sie noch nicht einmal deren ABI absolviert hatten und dass es sowieso schon viele Freiwillige gab, die mitkämpfen wollten.

Auf die Frage, ob das Schulgebäude der DS Kiew beschädigt wurde, antwortete Herr Miebs, es sei bis jetzt noch unversehrt, jedoch wurde ein Einkaufszentrum ganz in der Nähe, welches auch oft von den Lehrern*innen und Schüler*innen besucht wurde, bombardiert. Was den Unterricht betrifft, würde dieser weiterhin online durchgeführt, auch wenn aus den gegebenen Gründen nur noch ca.  40% der Schüler*innen mitmachen können, auch wenn viele als Gastschüler*Innen in anderen Deutschen Schulen untergebracht wurden.

 

Herr Matei hielt als Jugendoffizier der deutschen Bundeswehr eine gut vorbereitete Präsentation, um die Ursachen des Konflikts anschaulich darzustellen. Er erläuterte, dass der russische Präsident Vladimir Putin den Zerfall der Sowjetunion am Anfang der 1990er Jahre als größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet hatte und deswegen Staaten, die ehemals der Sowjetunion angehörten, die staatliche Souveränität abspricht.

Aus der Perspektive der russischen Regierung habe die NATO außerdem ihr Versprechen gebrochen, sich nicht nach Osten zu erweitern. In den 2000er Jahren waren immer mehr Staaten aus Ost- und Mitteleuropa dem Militärbündnis beigetreten. Matei betonte, dass dieses Versprechen nicht schriftlich gegeben wurde. Bereits im Jahr 2014 hatten russische Streitkräfte Teile der Ukraine besetzt, vor allem die Krim-Halbinsel. Putin gab als weiteren Grund für den Angriff an, dass die ukrainische Regierung aus Nazis bestünde.

Die Frage, wie der Krieg weitergehen würde, könnte man nicht einfach beantworten. Zum Beispiel sei die Position Chinas noch nicht eindeutig. Zu einer direkten Kriegsbeteiligung Deutschlands bzw. der NATO könnte es kommen, wenn eines der Länder des Bündnisses angegriffen werde. Aufgrund des Artikels 5 der NATO-Vereinbarungen müssen dann die verbündeten Staaten militärische Unterstützung leisten.

 

Dr. Ludwig, ein deutscher Politikwissenschaftler und Dozent der Universität Eichstätt-Ingolstadt, äußerte sich als nächstes zu verschiedenen Fragestellungen und Sorgen.

Er hob hervor, dass die Außenpolitik Deutschlands gerade eine „Zeitenwende“ erlebe, wie es Bundeskanzler Olaf Scholz formuliert hatte. Dies lasse sich hauptsächlich durch die Waffenlieferungen, Sanktionen und dem Ende der Politischen Beziehungen mit Russland begründen.

Besonders interessierte ihn die veränderte Sicherheitspolitik von bisher neutralen Staaten wie beispielsweise die der Schweiz, Schweden und Finnland. Letztere wollen nun sogar der NATO beitreten.

In Bezug auf das Krieg führende Land erklärte Dr. Ludwig, dass Russland am 16. März aus dem Europarat ausgeschlossen wurde, aufgrund von Verstößen gegen Menschenrechte, Freiheitsrechte und Demokratie. Im Europarat sollen Themen wie der Schutz der Menschenrechte diskutiert werden und er ist nicht direkt mit der Europäischen Union verbunden, weswegen ihm einige Staaten angehören, die keine EU-Mitglieder sind.

Seiner Meinung nach liegen die Wurzeln des Kriegs in der Auflösung der Sowjetunion im Jahr 1991Vladimir Putin und seine Bekanntschaften aus seiner Zeit im Geheimdienst wollen die damalige Macht Russlands wiederherstellen. Zu dieser Vision würden die Gebiete von Belarus und der Ukraine gehören.

Um den Krieg zu lösen, müsste man ihm die wirtschaftliche Basis entziehen, aber das Problem sei, dass Deutschland und viele andere europäische Länder auf russisches Gas angewiesen sind. Durch Diplomatie und Kommunikation würde es hoffentlich möglich sein, diesen zerstörerischen Krieg zu beenden.

 

Wir als Redaktion sind der Meinung, dass uns die Situation auf unkomplizierte Weise erklärt wurde und dass die eingeladenen Experten ihre Fachmeinung offen äußern konnten. 

Es war uns möglich, eine neue Sichtweise auf den Krieg zu gewinnen und selbst Stellung zur Situation zu nehmen. Natürlich ist uns bewusst, dass bestimmte Aspekte aufgrund ihrer kontroversen Natur nicht weiter diskutiert worden sind, dies ist verständlich, aber dennoch schade.  

Wir sind dankbar für die Möglichkeit, dass wir an dieser Fragerunde teilnehmen durften und fühlen uns danach viel informierter. Wir würden es willkommen heißen, wenn solche Events in der Zukunft öfters vorkommen würden.  

 

von: Redaktion „Das Monokel“

 

 


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